Was mache ich, wenn meine eigene Sichtbarkeit nicht gut im Unternehmen ankommt?
„Du bist aber ganz schön viel am Posten auf LinkedIn!” – Kommt dir dieser Satz bekannt vor? In einigen Fällen hören wir von Kund:innen oder in unserem eigenen Netzwerk, dass die eigene Sichtbarkeit nicht immer nur positiv am Arbeitsplatz aufgenommen wird. Doch warum genau ist das so?
Gerade zu Beginn des eigenen Personal Brandings, wenn man anfängt, mehr auf LinkedIn zu kommentieren oder eigene Beiträge zu verfassen, zieht die eigene Sichtbarkeit im Unternehmen vielleicht noch nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich. Doch je mehr Menschen anfangen, mit deinen Inhalten zu interagieren, desto mehr werden deine Beiträge in den Feeds deiner Arbeitskolleg:innen landen – und manchmal auch deiner Führungskraft auffallen.
Wie reagieren Unternehmen auf die Sichtbarkeit ihrer Mitarbeitenden?
Die meisten freuen sich oder sind zumindest neutral, wenn die Mitarbeitenden sich auf der Business Plattform sichtbar zeigen und zu ihren Themen positionieren, solange die (Social Media) Guidelines der Unternehmen eingehalten werden und natürlich keine Interna ausgeplaudert werden. Es gibt jedoch auch immer mal wieder Führungskräfte, die besorgt sind, dass die wachsende Sichtbarkeit eines Mitarbeitenden auch Einfluss auf die Reputation des Unternehmens nehmen kann – beispielsweise wenn die Person sich politisch inkorrekt äußert und dabei den Arbeitgeber direkt im Profil-Slogan stehen hat.
In diesem Fall sollte jedes Unternehmen aber die oben genannten Social Media Guidelines haben und seine Mitarbeitenden darin schulen, wie sie sich auf LinkedIn zu Unternehmensthemen äußern können. Der Reputationsschaden, den ein Unternehmen davontragen kann, wenn eine Führungskraft einen persönlichen Shitstorm verursacht, behandeln wir auch in unserem Workshop zum Thema Krisenkommunikation sehr detailliert.
Das ist jedoch tatsächlich das Worst-Case-Szenario. Im Regelfall haben einzelne Mitarbeitende selten die Einflussmöglichkeit, dem gesamten Unternehmen mit einem Shitstorm zu schaden.
Das eigentliche Problem, was eher die kritischen Stimmen aus der Führungsetage oder aus dem Kolleg:innenkreis zu dem Thema der Sichtbarkeit haben, ist die Frage: „Macht er oder sie das Ganze etwa während der Arbeitszeit?”
Wie du mit Führungskräften und Kolleg:innen in den Dialog gehen kannst
Wenn du selbst in der Position bist, dass deine Sichtbarkeit nicht gerade positiv von der Führungsetage oder dem Kollegium aufgenommen wird, haben wir hier ein paar Tipps für dich ausgearbeitet, die du im Dialog hierzu nutzen kannst.
#1: Sichtbarkeit auf LinkedIn bedeutet, wie schon erwähnt, auch Sichtbarkeit für das Unternehmen – vor allem wenn Fachkräfte auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind. Viele schauen sich dafür an, was ihre potenziellen Kolleg:innen sowie Führungskräfte auf LinkedIn so von sich geben und ob ihre Werte mit ihren eigenen übereinstimmen. Das solltest du als Argument für dich nutzen, wenn mal wieder ein abfälliger Kommentar zu deiner LinkedIn-Aktivität kommt. Du kannst auch neue Kolleg:innen fragen, wie sie sich über das Unternehmen beim Entscheidungsprozess informiert haben. Wenn LinkedIn oder generell soziale Netzwerke genannt werden, ist das eine perfekte Referenz.
#2: Deine Führungskraft hat Angst, dass du deine Arbeitspflichten vernachlässigt, während du Zeit in LinkedIn investierst? Auch wenn die Beiträge in der Arbeitszeit geschrieben werden, frage deine Führungskraft in diesem Fall ganz konkret: Hat seit der Sichtbarkeit meine Arbeitsqualität gelitten oder ist sie konstant geblieben? Wenn letzteres zutrifft, sollte sie sich keine weiteren Gedanken dazu machen, da es auch wirklich nicht mehr zeitgemäß ist, jede Arbeitsstunde akribisch nachvollziehen zu wollen. Am Ende sollte das Arbeitsergebnis im Fokus stehen.
#3: Netzwerken und up-to-date bleiben gehört bei vielen Berufsfeldern einfach dazu. In den letzten Jahren, und vor allem während der Pandemie, hat sich dieser Bereich mehr in die digitale Welt verlegt und LinkedIn hat eine immer größere Rolle dafür eingenommen. Die Präsenz auf diesem Netzwerk bedeutet also nicht zwangsläufig, dass du deinen Job „nicht richtig machst”, sondern dass du ihn wahrscheinlich sogar richtig gut erledigst. Definiere mit einer kritischen Stimme genau, inwiefern die Sichtbarkeit zu deinem Berufsfeld dazugehört und LinkedIn nicht einfach nur ein Hobby neben der Arbeit ist.
#4: Corporate Influencer sind immer mehr im Kommen und viele Unternehmen haben mittlerweile das Potenzial erkannt, dass in ihren eigenen Mitarbeitenden als Markenbotschafter:innen schlummert. Deine Führungskraft kann damit noch nicht so richtig viel anfangen? Vielleicht wäre es dann die perfekte Möglichkeit, einen unternehmensweiten Workshop in diesem Bereich vorzuschlagen, um dem gesamten Kollegium die Vorteile der Corporate Influencer näher zu bringen.
Führungspersonen oder Arbeitskolleg:innen, die vielleicht noch eher kritisch der Sichtbarkeit gegenüberstehen, empfehlen wir zudem, immer einmal in den offenen Dialog zu gehen und die eigene Sichtweise zu hinterfragen. Stört es einen nur, dass die Kollegin jetzt so sichtbar auf LinkedIn ist, weil man selbst gerne mehr für die eigenen Themen einstehen würde? Dann sollte man lieber an der eigenen Visibilität arbeiten. Fragst du dich als Führungskraft, ob dein neuer Mitarbeiter nicht zu viel Zeit auf LinkedIn verbringt? Gehe mit ihm in den Dialog und überlege, ob seine Arbeitsqualität nachgelassen hat bzw. ob die Aktivität auf LinkedIn nicht sogar arbeitsrelevant sein könnte. So oder so, wie in vielen Bereichen des Lebens ist das A und O auch hier die offene, transparente Kommunikation.
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Du möchtest nun selbst mehr an deiner eigenen Sichtbarkeit arbeiten und deine Personal Brand aufbauen? Dann melde dich gerne bei uns, wir beraten dich und helfen dir bei diesem Schritt sehr gerne.
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