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Personal Branding: 5 Fragen an Dr. Annika von Mutius

Jede Person kann ein Vorbild für eine andere Person sein. Um die Vielfalt von Sichtbarkeit zu verdeutlichen und noch mehr Menschen zu motivieren, ihre Themen sichtbar zu machen, haben wir unsere Interviewreihe „Personal Branding: 5 Fragen an…” ins Leben gerufen. Dort teilen verschiedene Menschen ihre Tipps und Erfahrungen rund um ihre Sichtbarkeit – so auch Dr. Annika von Mutius.


Annika ist Co-Founder & Co-CEO von Empion, ein HR-Tech Startup aus Berlin, welches mit einem KI-basierten Headhunting-System Bewerber:innen und Unternehmen auf Basis von Skills, Werten und Persönlichkeitsmerkmalen zusammenbringt. Aufgrund ihrer Leidenschaft für das Thema publiziert sie regelmäßig zu Künstlicher Intelligenz im HR-Markt und hält bei relevanten HR-Konferenzen dazu Vorträge.

Was und wen möchtest du mit deiner Sichtbarkeit erreichen?

Persönliche Sichtbarkeit war für mich niemals intuitiv. Bevor ich Empion gründete, war ich überhaupt nicht auf sozialen Netzwerken vertreten; auch wenn das langweilig klingt. Erst aufgrund der geschäftlichen Tätigkeit treibe ich meine Sichtbarkeit aktiv voran – und das auch sehr zielgerichtet, denn ich möchte die für mich relevanten Zielgruppen erreichen. Dazu gehört in unserem Fall ganz besonders die HR-Branche. 

Gleichzeitig liegt mir jedoch ganz persönlich der Einsatz innovativer Technologien in der HR-Branche am Herzen und so ist es mir eigentlich eine Freude, mich für diese Themen auch öffentlich zu positionieren. Eine besondere Erkenntnis für mich: Die gegenseitige Befruchtung verschiedener Kanäle – sei es journalistischer Art, auf LinkedIn oder auf Konferenzen.

Netzwerken fällt vielen schwer. Welche pragmatischen Tipps hast du?

Ein ganz grundlegendes Interesse an Menschen zu entwickeln – ganz besonders auch an Menschen, die sehr unterschiedlich zu einem selbst sind. Ich empfinde es generell als bereichernd, wie viel Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft wir im Netzwerk erfahren. Es ist eindrücklich, wie offen und unterstützend andere uns gegenüberstehen – mitunter sogar völlig Unbekannte. Ich glaube, den Menschen offen und zugewandt zu begegnen, ist eine besondere Chance, zu der ich nur raten kann.

Im Bereich Personal Branding kommt vermehrt KI zum Einsatz (z.B. ChatGPT für das Verfassen von Content). Welche Chancen und Risiken siehst du im Einsatz von KI für das eigene Personal Branding?

Also, zunächst mal finde ich es klasse, wie viel Aufmerksamkeit KI-Systeme nun bekommen. Sogar meine Großmutter erzählte mir kürzlich, sie habe ChatGPT getestet – das ist doch aufregend. Das heißt, es beginnt nun die Zeit der Anwendung und Nutzbarmachung Künstlicher Intelligenz. Und das sicher auch im Personal Branding. Wir können schneller und effektiver Texte formulieren, die sich sogar am eigenen Schreibstil orientieren. Gleichzeitig ist das für mich persönlich auch etwas schade, da ich sehr gerne schreibe und formuliere – und das gewissermaßen auch einen Teil meiner Persönlichkeit widerspiegelt.

Was steckt an Aufwand hinter deiner Sichtbarkeit?

Natürlich ist Sichtbarkeit mit Aufwand verbunden. Veranstaltungen, Pressearbeit und auch die sozialen Medien (wie z.B. LinkedIn) kosten nicht nur Arbeitszeit, sondern auch die inhaltliche Auseinandersetzung mit relevanten Themen. Inhaltliche Exzellenz liegt mir sehr am Herzen.

Was ist deine Botschaft an Frauen, die total für ihr Thema brennen und es aus verschiedenen Gründen nicht sichtbar machen wollen?

Ich kann sehr gut verstehen, nicht sichtbar sein zu wollen. Zu Beginn (also vor etwa einem Jahr) kostete es mich viel Überwindung und manchmal tut es das noch heute. Mir erschien eine „laute” Stimme (z.B. auf LinkedIn) in grundlegendem Gegensatz zu Werten wie beispielsweise Bescheidenheit. Allerdings glaube ich, dass jeder seinen sehr eigenen Weg finden kann: Es gibt für mich zum Beispiel einen großen Unterschied zwischen persönlichen und privaten Inhalten: Ich spreche öffentlich durchaus über persönliche Themen, nicht aber über Private. Am Ende muss man sich mit der Positionierung wohlfühlen und das ist wohl sehr individuell.

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