Personal Branding: 5 Fragen an Nina Redel
Jede Person kann ein Vorbild für eine andere Person sein. Um die Vielfalt von Sichtbarkeit zu verdeutlichen und noch mehr Menschen zu motivieren, ihre Themen sichtbar zu machen, haben wir unsere Interviewreihe „Personal Branding: 5 Fragen an…” ins Leben gerufen. Dort teilen verschiedene Menschen ihre Tipps und Erfahrungen rund um ihre Sichtbarkeit – so auch Nina Redel.
Als Senior Managerin Talent Acquisition weist Nina 14 Jahre Erfahrung und Erfolgsbilanz bei der Einstellung von Strategie- und Technologieberater:innen auf, mit Stationen bei Capgemini, Information Services Group und Avanade. In ihrer jetzigen Position leitet Nina das technische Recruiting für Wipro, ein großes IT-Dienstleistungsunternehmen, in den nordischen Ländern, Österreich, Deutschland und der Schweiz. Bei Wipro hat sie außerdem das Frauennetzwerk zum Internationalen Frauentag 2023 initiiert, mit dem Ziel, alle Frauen bei Wipro in der DACH Region untereinander zu vernetzen und ihnen mehr Sichtbarkeit innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu geben.
Was sind deine Schwerpunktthemen, mit denen du draußen gesehen und gehört werden möchtest? Warum hast du dich für diese Themen entschieden?
Meine Schwerpunktthemen sind Talent Acquisition (und der Einsatz von KI), Diversity & Inclusion sowie New Work. Diese Themen sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Im Bereich Talent Acquisition liegt mein Fokus darauf, die besten Tech Talente zu identifizieren und anzuziehen, während ich mit Diversity & Inclusion sowie New Work dafür sorge, dass wir ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld schaffen, in dem jede:r Mitarbeiter:in sein/ihr volles Potenzial entfalten kann.
Diese Themen habe ich gewählt, weil sie nicht nur den Erfolg des Unternehmens sicherstellen, sondern auch zur persönlichen und beruflichen Entfaltung der Mitarbeiter:innen beitragen. Außerdem möchte ich ein Vorbild sein für mein Team, denn ohne Sichtbarkeit kann ein:e Recruiter:in nicht erfolgreich sein aus meiner Sicht.
Warum sollten oder müssen Führungskräfte und Mitarbeiter:innen heutzutage auf Social Media aktiv und sichtbar sein?
In der heutigen digitalen Welt ist es unerlässlich, auf Social Media aktiv und sichtbar zu sein, um sich zu vernetzen, Wissen zu teilen und sich als Expert:in im eigenen Bereich zu positionieren. Für Führungskräfte bedeutet dies, das Unternehmen und seine Werte nach außen zu repräsentieren und die Unternehmenskultur zu fördern. Mitarbeiter:innen können durch ihre Präsenz auf Social Media ihre persönliche berufliche Marke stärken, neue Karrierewege entdecken und sich in der Branche besser vernetzen.
Außerdem trägt die Sichtbarkeit auf Social Media dazu bei, das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit sowohl intern als auch extern zu stärken. Wenn ich meine Recruiter-Brille aufsetze, gilt die Aussage „Everyone Recruits“ d.h. Führungskräfte und Mitarbeiter:innen sind wichtige Multiplikator:innen für uns im Recruiting.
Was macht aus deiner Sicht guten Content von Corporate Influencern aus? Worauf sollte man achten und wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden unterstützen?
Guter Content von Corporate Influencern ist authentisch, relevant und wertvoll. Authentizität bedeutet, dass die Inhalte echt und persönlich sind, was Vertrauen schafft. Relevanz bezieht sich darauf, dass die Inhalte für die Zielgruppe interessant und nützlich sind. Wertvolle Inhalte bieten echten Mehrwert, sei es durch Wissensvermittlung, Einblicke in die Unternehmenskultur oder praktische Tipps.
Unternehmen können ihre Mitarbeiter:innen unterstützen, indem sie Schulungen und Ressourcen bereitstellen, eine klare Content-Strategie entwickeln und eine offene Kultur fördern, die das Teilen von Inhalten unterstützt. Meine Erfahrung sieht allerdings so aus, dass ein Großteil der Corporate Influencer dies nebenbei macht, ohne dass es Teil der Jobbeschreibung ist.
Netzwerken fällt vielen Menschen schwer. Wie hast du angefangen, dir ein Netzwerk aufzubauen (auf LinkedIn und darüber hinaus)? Hast du Tipps?
Ich habe damit begonnen, mein Netzwerk aufzubauen, indem ich aktiv auf LinkedIn und anderen Plattformen mit Fachleuten aus meiner Branche in Kontakt getreten bin.
Ein wichtiger Tipp ist, dass man stets authentisch und hilfsbereit sein sollte. Netzwerken ist keine Einbahnstraße; es geht darum, Beziehungen aufzubauen und gegenseitigen Nutzen zu schaffen. Außerdem ist es hilfreich, an ausgewählten Events teilzunehmen und sich persönlich mit Leuten zu vernetzen.
Was steckt an Aufwand hinter deiner Sichtbarkeit?
Hinter meiner Sichtbarkeit steckt ein kontinuierlicher und bewusster Aufwand. Es erfordert regelmäßiges Engagement, sei es durch das Teilen von Inhalten oder das Kommentieren und Liken von Beiträgen anderer. Letzteres hatte ich selbst anfangs nicht auf dem Radar und erst das Buch von Christina Richter hat mich darauf aufmerksam gemacht. Aus meiner Sicht ist es aber mindestens genauso wichtig wie das Erstellen eigener Beiträge.
Zudem ist es wichtig, immer auf dem Laufenden zu bleiben und sich kontinuierlich weiterzubilden, um relevante und aktuelle Inhalte bieten zu können. Trotz des Aufwands lohnt sich die Investition, da sie langfristig zu beruflichem Erfolg und persönlicher Weiterentwicklung beiträgt. Ich versuche bewusst eine Stunde pro Woche in persönliche Gespräche mit Personen aus meinem Netzwerk zu investieren, neben meinen Aktivitäten auf LinkedIn.
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