Personal Branding: Ist Ghostwriting dabei wirklich so verwerflich? 

Vor einigen Wochen hat unsere Gründerin Christina Richter auf LinkedIn eine spannende Diskussion zu genau diesem Thema losgetreten. Gefragt hat sie, ob es unauthentisch sei, wenn man sich Support für das Personal Branding hole, und warum wir so negativ über Ghostwriting denken.

Dabei gibt es zwei verschiedene Lager: Die eine Seite lehnt Ghostwriting vehement ab. Viele sind der Meinung, dass es nicht nur unauthentisch, sondern auch einfach ethisch nicht korrekt ist, die Arbeit von jemand anderem als seine eigene auszugeben. 

Auf der anderen Seite gibt es aber auch starke Befürworter:innen, die klare Chancen in Ghostwriting sehen: Professionelle Unterstützung, Zeitersparnis, Aufbau der eigenen Sichtbarkeit. Gerade bei der Entwicklung der eigenen Personal Brand kann es hilfreich sein, diese Unterstützung beim Verfassen von LinkedIn Beiträgen oder Pressetexten zu erhalten. Viele scheinen nämlich zu vergessen, dass das Schreiben von guten Texten nichts ist, in dem jede:r gleichermaßen talentiert ist. Schließlich übernehmen in Unternehmen auch dedizierte Copywriter:innen die Funktion des Sprachrohrs und bringen die jeweiligen Qualifikationen hierfür mit.

Wir sind der Meinung, dass es durchaus einen positiven Einfluss haben kann, wenn man mit Ghostwriter:innen zusammenarbeitet. Wenn man dabei ein paar klare Regeln befolgt.

4 Richtlinien für die Nutzung von Ghostwriting

#1: Der Impuls und die Stimme dahinter muss von dir kommen

Ghostwriting ist für uns vertretbar – wenn der Impuls und die Stimme hinter dem Ganzen trotzdem noch von dir kommen. Wir sind der Meinung, dass nicht jeder Mensch die gleiche Begabung beim Verfassen von Texten und dem Verständnis von Storytelling haben kann. Aber wäre es nicht unfair, den Personen die Bühne und die Sichtbarkeit zu verwehren, nur weil sie ihre Themen nicht so gut in Worte fassen können? Würden wir dadurch nicht Persönlichkeiten mit potenziellem Vorbildcharakter verlieren? 

Dementsprechend ist es aber auch wichtig, dass du dir beim Ghostwriting bewusst machst, dass du damit nicht die Verantwortung für deine Sichtbarkeit abgibst, denn diese liegt immer noch bei dir. Vielmehr hilft dir jetzt jemand, der oder die sie für dich noch besser in Worte fasst – basierend auf deinem Input.

#2: ChatGPT ist kein Ghostwriting

ChatGPT und andere KI-Formate nehmen immer mehr Relevanz im Business-Kontext ein und somit natürlich auch beim Aufbau deiner Personal Brand. Unsere Gründerin Christina hat zu diesem Thema hier einen LinkedIn Newsletter, aus dem du noch bessere Eindrücke ziehen kannst. In diesem Blogbeitrag sei aber gesagt: ChatGPT ist NICHT dein: persönliche:r Ghostwriter:in. 

Natürlich kannst du mit dessen Hilfe in die Recherche gehen, Studien raussuchen oder Themenvorschläge sammeln, aber du solltest nicht einfach nur ein Thema in das Tool eingeben und danach den Text in dein LinkedIn copy-pasten. Warum? Weil A) Personen, die ChatGPT kennen und damit arbeiten durchaus am Schreibstil oder am Aufbau erahnen können, was von ChatGPT verfasst wurde und B) das auch den Gedanken einer authentischen Personenmarke verfehlt. Wenn du Unterstützung beim Verfassen deiner Texte brauchst, dann suche dir lieber persönliche Hilfe, mit der du dich zu dem Thema direkt austauschen kannst.

#3: Kenne deine:n Ghostwriter:in

Du hast dich dazu entschieden, dir mit Ghostwriting Unterstützung zu holen? Dann solltest du als erstes sicherstellen, dass du dir kompetente Hilfe suchst, der/die genau weiß, was er/sie tut bzw. schreibt. Hilfreich ist es immer, wenn du den oder die Ghostwriter:in auch kennst oder zumindest über andere Personen Empfehlungen zu ihm/ihr bekommen hast. Nur so kannst du sicherstellen, dass die Qualität deiner Beiträge auch mit deinen Wunschvorstellungen übereinstimmt, und ihr eine gute Zusammenarbeit gewährleisten könnt. Denn du wirst dieser Person nicht einfach nur ein Thema „rübergeben”, sondern auch Input liefern müssen und mit ihr in Feedbackschleifen gehen.

#4: Nimm dir genügend Zeit für deine Personal Brand, trotz Ghostwriter:in

Dieser Punkt geht Hand in Hand mit dem Ersten. Wir denken, dass es nicht verwerflich ist, ein:e Ghostwriter:in zu beschäftigen, um deine Personal Brand aufzubauen – solange du dich hauptverantwortlich selbst um deine Personal Brand kümmerst. Du bist die Person, die entscheidet, was deine Themen sind, was zu dir und deinen Werten passt, worüber du schreiben willst und wofür du in die Sichtbarkeit gehen möchtest. Solange du am Steuer sitzt, kannst du dir durchaus auch Schreibunterstützung als Starthilfe suchen, denn eine Person, die für dich deine Themen in Worte fasst, zählt trotzdem auf deine Personal Brand ein. Damit diese dann auch glaubwürdig bleibt, gehört es dazu, regelmäßig Zeit hierfür einzuplanen. Eine starke Personenmarke zu etablieren ist kein Hobby, dass man 5 Minuten vor Feierabend mal kurz angehen kann und am nächsten Tag schon die Sichtbarkeit vor der Tür steht. Eine Personal Brand wird langfristig aufgebaut und bedarf dabei eben auch der jeweiligen Arbeit, Pflege und ja, ab und zu der textlichen Unterstützung.

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Wenn du Content- bzw. Ghostwriting-Unterstützung für deine Personal Brand brauchst, helfen wir dir gerne weiter.

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Was mache ich, wenn meine eigene Sichtbarkeit nicht gut im Unternehmen ankommt?

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