Personal Branding: 5 Fragen an Johanna Geisler

Immer mehr Menschen entdecken das Potential von Personal Branding und vor allem von der Business Plattform LinkedIn.

In unserer Interview-Reihe “Personal Branding: 5 Fragen an…” sprechen wir mit verschiedenen Personen, die Personal Branding bereits sehr smart für sich nutzen. Sie kommen aus unterschiedlichen Branchen und haben unterschiedliche Stufen an Sichtbarkeit.

Auch Johanna Geisler stand uns hierfür Rede und Antwort. Johanna brennt für Recruiting und Employer Branding Themen. Neben ihrem Vollzeitjob als Head of Talent Acquisition & Employer Branding bei YOYABA unterstützt sie als Beraterin Unternehmen dabei, das Recruiting und Employer Branding neu zu denken. Johanna hat außerdem zwei Herzensprojekte: den HR Social & Learning Club für Studierende und den After Work Social Club.

Viele möchten sichtbarer werden, wissen aber einfach nicht, wo sie anfangen sollen. Welche pragmatischen Tipps hast du?

Für den Weg in die Sichtbarkeit ist auf jeden Fall der Austausch mit anderen Menschen super wertvoll – denn hier kann man sich richtig gut Inspiration holen. Ich mache das regelmäßig und versuche, jede Woche eine halbe Stunde mit jemandem aus meinem Bereich zu sprechen. Aus diesen Gesprächen entstehen dann unter anderem die Themen für meine Beiträge. Das wäre also eine Empfehlung von mir: wenn man sich regelmäßig mit anderen austauscht, kommen die Themen von alleine.

Man sollte sich auch klar auf die eigenen Themen festlegen. Pro Beitrag greift man dann idealerweise ein Thema auf und strukturiert den Post gut. Die Texte sollten nicht zu lang sein, damit der Post auch gelesen wird. Aus einigen Themen lassen sich oft auch mehrere Beiträge machen – dann hat man direkt mehr Content vorgeplant.

Am Anfang kann es außerdem hilfreich sein, Freunde, Familie und Bekannte zu bitten, mit den eigenen Beiträgen zu interagieren. Mit der Zeit wächst das eigene Netzwerk und das Engagement wird steigen. Man darf hier nicht die Geduld verlieren und sollte auf jeden Fall dranbleiben.

Was ist deiner Meinung nach wichtiger im Kontext Personal Branding: Geschichten erzählen oder Netzwerken?

Beides – das eine bedingt das andere. Geschichten erzählen ist notwendig, um Vertrauen aufzubauen und damit sich Menschen mit dir vernetzen. Und damit deine Geschichten Reichweite bekommen, brauchst du Menschen, die mit deinen Beiträgen interagieren. 

Durch persönliche Insights in deinen Beiträgen lernt dein Netzwerk dich besser kennen. Was ich auch gerne nutze, sind private Sprachnachrichten. Wenn ich mich mit jemandem aus meinem Netzwerk austausche, verschicke ich lieber kurze Sprachnachrichten als Texte, weil es persönlicher ist und die Menschen damit nicht rechnen. So hinterlässt man direkt einen bleibenden Eindruck.

Hast du Tipps für die Interaktion unter Beiträgen anderer? Was macht einen wertvollen Kommentar aus?

Ich bin ehrlicherweise ziemlich schlecht im Kommentieren – ich mache es zu selten. Da ich einen Vollzeitjob habe, habe ich wenig Zeit und lese relativ selten viele Beiträge auf LinkedIn. Die Plattform ist mittlerweile ja auch echt überschwemmt mit vielen Themen.

Da ich wenig Zeit habe – und ich denke, so geht es vielen anderen auch – aktiviere ich bei Menschen, die ich interessant finde, die Glocke im Profil. Dann werde ich über neue Beiträge benachrichtigt und kann, wenn ich möchte, einen Kommentar schreiben. Hier suche ich mir gezielt Menschen raus, die zu meiner Zielgruppe und meinen Themen passen.

Ein guter Kommentar ist für mich eine Kombination aus Humor und Fachwissen. Wenn man das kombinieren kann, kurz und knackig in maximal drei Sätzen – das schafft für mich Mehrwert. Einige meiner besten Kommentare bestanden nur aus einem Satz. Super lange Kommentare lese ich zum Beispiel nicht.

Entstehen deine Inhalte spontan oder denkst du länger darüber nach?

Immer spontan – ich schreibe meine Beiträge in der Regel innerhalb von 5 bis 10 Minuten und meistens morgens nach dem Aufstehen.

Ich erlebe durch meinen Job echt viel und lasse mich davon inspirieren. Und ich muss immer aus einer Emotion heraus schreiben. Wenn ich nicht aus der Emotion heraus schreibe, dann schreibe ich meistens schlechte Texte, die nicht nach mir klingen. Persönlichkeit ist bei Personal Branding aber absolut wichtig. Deshalb werde ich wahrscheinlich auch nie damit anfangen, Content im Voraus zu schreiben und zu planen.

Was ich aber mache: Wenn mir im Alltag eine Idee kommt, dann schreibe ich mir einen kurzen Satz dazu auf und oft entsteht daraus dann später auch ein Post. Manchmal verwerfe ich Ideen aber auch wieder, wenn sie keinen Mehrwert bieten.

Was steckt an Aufwand hinter deiner Sichtbarkeit?

Das ist immer unterschiedlich. Man wird es bei mir nicht erleben, dass ich täglich etwas poste, denn dafür habe ich keine Zeit und ich möchte auch nur dann etwas posten, wenn ich etwas zu sagen habe. Ich möchte den Menschen ja Mehrwert bieten und sie sollen Lust haben, meine Beiträge zu lesen. Also mache ich ein- oder zweimal pro Woche einen Post.

Die Content-Erstellung geht bei mir wie gesagt dann relativ schnell. Aber gerade für das Community Management muss ich mir Zeit nehmen. Mein Postfach ist immer voll und auch für Kommentare unter meinen Posts muss ich Zeit einplanen.

Für Personal Branding muss man also bereit sein, Zeit zu investieren – das sollte allen bewusst sein, die damit anfangen möchten.

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LinkedIn Content – wie geht denn das?