Personal Branding: 5 Fragen an Gabriele Fanta

Jede Person kann ein Vorbild für eine andere Person sein. Deshalb haben wir unsere Interviewreihe “Personal Branding: 5 Fragen an…” ins Leben gerufen und lassen dort die unterschiedlichsten Menschen zu Wort kommen. Sie sprechen mit uns über das Thema Sichtbarkeit und ihre eigenen Erfahrungen rund um Personal Branding und Corporate Influencer.

Auch Gabriele Fanta hat ihre Perspektive mit uns geteilt. Gabriele leitet seit 2020 als Chief Human Resources Officer (CHRO) den Bereich Human Resources für den Technologiekonzern Körber. Hier ist sie weltweit verantwortlich für den Personalbereich, die Personalentwicklung und das Employer Branding. Vor ihrer Zeit bei Körber war sie unter anderem bei Daimler, McDonalds und zuletzt als Leiterin des globalen Personalbereichs bei Sixt tätig. Sie gehört zu den 40 over 40 2022 und ist somit eine von Deutschlands inspirierendsten weiblichen Führungskräften des Jahres.

Warum sollten oder müssen Führungskräfte und Mitarbeitende heutzutage auf Social Media aktiv und sichtbar sein?

Social Media funktioniert nach dem Community-Gedanken. Grundsätzlich gilt: Je nahbarer ein Unternehmen sich zeigt, desto stärker kann eine Bindung mit der Community aufgebaut werden.

Menschen folgen einfach gerne Menschen. Führungskräfte und Mitarbeitende sind natürlich die glaubwürdigsten Markenbotschafter:innen schlechthin. Für mich als Führungskraft gehört der passende Social-Media-Auftritt ganz einfach dazu, er ist sozusagen die Visitenkarte. Gleiches gilt übrigens auch für Bewerber:innen. 

Wie viele Unternehmen ermutigen auch wir bei Körber die Kolleg:innen dazu, das Unternehmensbild nach außen mitzuprägen. Wir fördern die Social-Media-Präsenz unserer Mitarbeitenden in Corporate Ambassador Programmen.

Warum ist es so wichtig, sich im beruflichen Kontext ein Netzwerk aufzubauen und zu pflegen?

Netzwerke sind grundsätzlich bereichernd, erweitern den eigenen Denkradius und können allgemein auch als Lernoption hilfreich sein. Neben dem durch Begegnungen gewachsenen persönlichen Netzwerk erschließt Social Media einen breiten Kreis, der kaum geographische oder thematische Grenzen kennt. Mit der Corona-Pandemie und der nicht möglichen persönlichen Begegnung haben diese virtuellen Vernetzungen noch mehr an Bedeutung gewonnen. 

Ich freu mich dann umso mehr, wenn ich Menschen das erste Mal persönlich treffe, die ich zuvor virtuell kennengelernt habe. Mein Learning ist: der erste Eindruck zählt, und das gilt ebenso für Social Media.

Was ist deiner Meinung nach wichtiger im Kontext Personal Branding: eigener Content oder an Diskussionen teilnehmen, zum Beispiel unter Beiträgen anderer?

Das hängt immer vom individuellen Ziel ab. Nicht jede Person fühlt sich zudem wohl dabei, ständig eigene Inhalte zu posten. 

Auf mich und meine Rolle als CHRO bezogen, würde ich sagen: Der Mix macht’s. Der Content, den ich veröffentliche, dreht sich vorwiegend um Körber als Arbeitgeber sowie um Employer Branding Themen. Persönliche Meinungen und Beiträge kennzeichne ich als solche.

Wird man automatisch Corporate Influencer, wenn man beginnt, als Angestellte:r berufliche Inhalte zu teilen?

Nein, und es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Inhalt und der Form des Teilens. Bevor ein Corporate-Influencer-Programm gestartet wird, empfehle ich unbedingt eine Schulung der Mitarbeitenden, beziehungsweise ein gemeinsames Verständnis zum Rahmen der Kommunikation, zum Beispiel in Form von Social Media Guidelines. Damit potenzielle Diskussionen gut moderiert und ggf. aggressiven Kommentaren begegnet und entgegnet werden kann.

Was würdest du Menschen an die Hand geben, die aufgrund des Zeitfaktors vor LinkedIn/Personal Branding zurückschrecken?

Ich würde sagen: fangt ganz gemächlich an und mit Bedacht. Ohne Druck netzwerkt es sich besser. Jede Person sollte also ein eigenes Tempo gehen und realistisch einschätzen, wie viel Zeit er oder sie investieren möchte. 

Ich würde empfehlen, das eigene Profil gut aufzubauen und sich mit Menschen zu vernetzen, die man kennt und denen man vertraut. Ich rate davon ab, sich zu schnell und zu beliebig mit Profilen zu vernetzen. 

Zudem kann eine gewisse Routine helfen, sich also bewusst Zeitfenster zu setzen, in denen man aktiv ist, d.h. kommentiert, liked, teilt, oder Einladungen pflegt.

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