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Personal Branding: 5 Fragen an Oliver Herbert

In unserer Interview-Reihe “Personal Branding: 5 Fragen an…” sprechen wir mit verschiedenen Personen, die Personal Branding bereits sehr smart für sich nutzen. Sie kommen aus unterschiedlichen Branchen und haben unterschiedliche Stufen an Sichtbarkeit.

Heute möchten wir euch Oliver Herbert vorstellen. Oliver treibt bei Mercedes Benz das Thema E-Mobilität mit voran und ist als Community Manager verantwortlich für rund 4.000 Mitglieder von Communities wie #InfluBenzer und CorporateRebels. Als Oliver in sein Berufsleben startete, waren das Internet und Personal Branding noch Worte, die keiner verstand. Mittlerweile lebt Oliver diese Themen intern und extern vor und möchte anderen Mut machen, ebenfalls in ihre Sichtbarkeit zu investieren.

Was und wen möchtest du mit deiner Sichtbarkeit erreichen?

Ich bin sowohl intern als auch extern sichtbar, habe also im Prinzip zwei Rollen. 

Durch meine interne Sichtbarkeit habe ich die Möglichkeit, viele Menschen kennenzulernen und Impulse für verschiedene Themen im Unternehmen – ganz besonders Kulturthemen – zu geben. Ich sehe mich als Brückenbauer im Unternehmen und sehe es als meine Aufgabe, durch meine Sichtbarkeit, Diskussionen anzustoßen und verschiedene Menschen miteinander zu verbinden. 

Durch meine externe Sichtbarkeit lerne ich sehr viel von und mit anderen Menschen. Ich habe über LinkedIn Menschen entdeckt, die ich vielleicht sonst nie kennengelernt hätte und erhalte sehr wertvolle Impulse. Was ich besonders schätze ist, dass ich mir zu Themen, die mich beschäftigen, einfach Feedback einholen oder diese zur Diskussion bereitstellen kann – das funktioniert wunderbar! Ich bekomme offenes und ehrliches Feedback und kann verschiedene Dinge ausprobieren. 

Ich glaube, hinter jedem Menschen steckt eine Geschichte. Deswegen ermutige ich auch andere zur Sichtbarkeit. Wir haben alle einmal klein angefangen und mit der eigenen Sichtbarkeit wächst man immer wieder ein Stück über sich hinaus.

Warum ist ein Netzwerk bzw. eine Community wichtig und wie baut man sich am besten ein Netzwerk auf?

Netzwerken ist auch ein Thema, bei dem ich versuche anderen Mut zu machen und sie zu unterstützen. Als Community Manager im Unternehmen fällt mir das natürlich selbst mittlerweile leicht. 

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: je größer die Gruppe der Menschen wird, mit denen du kommunizierst, desto mehr kannst du Themen auch beeinflussen. Wenn du sichtbar bist und dein Netzwerk aufbaust und erweiterst, hast du auch die Chance, dort Themen aktiv zu treiben. 

Ein Netzwerk ist also ein super wertvolles Instrument – daher empfehle ich allen, die Energie und Zeit zu investieren, um ein solides Netzwerk aufzubauen. Dabei hilft es auch, bestimmten Themen über Hashtags zu folgen. So findet man Beiträge von Menschen, die man sonst vielleicht nicht gesehen hätte und kann auf diese Weise auch das eigene Netzwerk erweitern. 

Intern versuchen wir die Menschen außerdem nicht nur online zu treffen und zu vernetzen, sondern auch offline, zum Beispiel auf Veranstaltungen. Den persönlichen Austausch finde ich sehr wichtig.

Wie gehst du mit kritischen Kommentaren um?

Grundsätzlich ist jeder Kommentar erst einmal wertvoll für mich. Es gibt auf LinkedIn so viele stille Leser:innen, nur wenige werden wirklich aktiv. Ein Kommentar ist für mich daher die Königsdisziplin und ein mutiger Schritt, sich sichtbar zu machen und sich an Diskussionen zu beteiligen. Daher weiß ich es zu schätzen, wenn Menschen Kommentare schreiben und ich gehe auf diese dann auch ein. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen wie verletzende Kommentare, Mobbing oder Hetze – für so etwas sollte es auf keiner Social Media Plattform einen Platz geben.

Wie kommst du auf die Themen, über die du schreibst? Stimmst du dich im Unternehmen mit jemandem ab, worüber du postest?

Für meine externen Themen und Posts nutze ich eine Art Ideensammlung. Dort sammle ich alle interessanten Ideen und Themen, die mir im Alltag begegnen und die ich dann in Content verarbeiten kann. Ich bin hier relativ frei unterwegs und brauche mich intern nicht abstimmen. Wir haben Social Media Guidelines, an die wir uns halten, aber inhaltlich geht es bei mir ja überwiegend um meine persönliche Meinung oder meine persönlichen Erfahrungen – da benötige ich keine Freigabe.

Ein großes Learning für mich war bisher, dass Kontinuität und Planung wirklich hilfreich sind und ich möchte hier gerne noch verbindlicher und strukturierter werden. Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, jeden zweiten Tag etwas zu posten – ich bin mal gespannt, ob ich das durchhalte und welche Ergebnisse ich beobachten werde.

Wie viel Zeit investierst du in deine Personal Branding Aktivitäten?

Für meine interne Sichtbarkeit ist das etwas einfacher einzuschätzen: immer, wenn ich mir einen Kaffee hole – das sind etwa 5 pro Tag – schreibe ich in den Communities Kommentare oder einen kurzen Artikel. Das sind dann jeweils 10-15 Minuten – über den Tag verteilt kommt da also schon ein bisschen was zusammen, aber das ist natürlich auch Teil meiner Arbeit und damit meiner Arbeitszeit. 

Bei LinkedIn, also für meine externe Sichtbarkeit, verbringe ich etwa 1,5 Stunden pro Tag. Das kann zeitlich auch variieren, je nachdem, was für Themen in meinem Feed gerade auftauchen. Für mich ist das eine sehr sinnvoll genutzte Zeit, weil ich durch diesen Austausch immer etwas dazu lerne.

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