Wie du dein Netzwerk von Null an beginnst

Ein zuverlässiges Netzwerk aus inspirierenden, vielfältigen Menschen – das wünschen wir uns alle. Privat wie beruflich. Der Weg dahin, das Netzwerken selbst, ist jedoch bei vielen eine Herausforderung. Aber warum eigentlich? Was lässt uns davor zurückweichen, anderen von unseren Zielen, Missionen und Erfolgen zu berichten – und uns so als erste:r Ansprechpartner:in zu positionieren? Egal, was du tust – ob du selbstständig, angestellt, in Elternzeit oder arbeitssuchend bist: Es gibt keinen Grund, dein Netzwerk nicht erweitern zu wollen. Wir sagen dir, wie du den Anfang findest.

Du gehst auf Empfehlung zum Stylisten deiner Nachbarin, fragst deine Freundin, ob sie Samstag auf deine Kinder aufpassen kann und schaust gern nochmal mit kritischem Blick über die Bewerbung deiner Schwester. Im privaten Bereich ist der Austausch von Empfehlungen und Gefälligkeiten oft selbstverständlich. Du kennst die Kompetenzen deiner Freund:innen ganz genau – und sie deine. Networking in Reinform.

Stell dir nun einmal vor, du hättest auf beruflicher Ebene genauso ein starkes Netzwerk – quasi der Telefonjoker des echten Lebens. Für jeden Notfall die richtigen Ansprechpartner:innen im Telefonbuch. Für jede Frage die richtigen Expert:innen in den LinkedIn-Kontakten. Für jedes Projekt die passenden Dienstleister:innen in der Mailingliste.

Networking im sicheren Hafen

Dein Netzwerk lebt vom Geben und Nehmen. Darum möchtest du Menschen um dich scharen, die dir wohlgesonnen sind und deine Kompetenzen zu schätzen wissen und andersherum. Und ganz ehrlich, bei null beginnt niemand. Der einfachste erste Schritt ist es, den Freundes- und Familienkreis zu integrieren. So kannst du zum einen dein LinkedIn-Netzwerk anreichern und hier im sicheren Kreis herumprobieren. Zum anderen kannst du testen, wie fließend du deine Personal Brand-Voice sprichst. Wenn du deinem Papa und deiner Oma niet- und nagelfest erklären kannst, wofür du stehst, kannst du es ohne Probleme jeder Geschäftsführung dieser Welt vermitteln! Und Hand aufs Herz – wissen in deinem Bekanntenkreis wirklich alle, was du tust? Nein? Dann beginne dein Netzwerk gleich hier.

Menschen sind Herdentiere

„Ja, schöner Gedanke – aber ich kenne nicht so viele Leute“, magst du denken, „Ich sitz halt den ganzen Tag vor meinem Rechner“ oder „Bei uns im Unternehmen kochen alle ihr eigenes Süppchen“. Weißt du was? Vergiss das alles. Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, gibt es Raum, um sich zu vernetzen.

Deine Arbeit hat immer wieder Überschneidungen mit der HR-Abteilung, aber so richtig kennst du dort niemanden? Frag nach einem Kaffeetreffen – am besten noch diese Woche. Du findest die neue Digitalisierungsstrategie deiner Firma total interessant, aber kennst die Ansprechpartnerin nur als E-Mail-Signatur? Tue dein Interesse kund und frag nach einem persönlichen Austausch. Und obwohl Selbstständige oft naturgemäß mehr netzwerken, funktioniert es für sie genauso: Mache periphere Kontakte zu engen Kontakten, wenn du die Person inspirierend findest oder dir sicher bist, dass weitere Synergien entstehen könnten.

Wie würdest du es finden, wenn eine dir unbekannte Kollegin dich darauf anspricht, dass sie deine Arbeit klasse findet? Es würde dich freuen, richtig? Wir sind Herdentiere und mögen Aufmerksamkeit. Das ist im positivsten Sinne gemeint! Nutze diesen Fakt und trau dich, proaktiv auf Menschen zuzugehen. Was ist das Schlimmste, das passieren könnte? Eine Absage? Niemand wird dich für aufrichtiges Interesse rügen. Was ist das Beste, das passieren könnte? Ein festes Mitglied in deinem Netzwerk zu gewinnen. Die Entscheidung sollte eigentlich nicht schwer fallen, oder?

Du bist die Summe deiner engsten Mitmenschen

Ein Vorteil daran, Menschen aktiv um ein Treffen zu bitten, ist noch ein anderer: Du öffnest einen Raum, in dem sie über ihre Themen sprechen dürfen. Dir fällt also erstmal die Rolle des Zuhörens und Fragenstellens zu. Das nimmt dir zum einen den Druck, dich gut verkaufen zu müssen und zum anderen baust du Vertrauen auf. Wenn ihr euch eingegroovt habt, kannst du etwas über dein Tun erzählen.

Networking ist kein Spitzensport und kein Bewerbungsgespräch. Take it easy. Im besten Fall schaffst du es, einen Austausch zu initiieren, aus dem beide Seiten neugierig und einander wohlgesonnen rausgehen. Egal, was deine Mission oder dein aktueller Status ist, um langfristig am Ball zu bleiben, brauchst du Unterstützer:innen, Kompliz:innen, Sparringpartner:innen, Kolleg:innen, Inspirationsquellen, Mentor:innen, Mentees, Mitwisser:innen, Cheerleader:innen … Du selbst weißt am besten, wen du in deinen engeren Kreis einladen möchtest.

Networking für Anfänger:innen

Präge dir diese Herangehensweisen ein und beginne proaktiv, ein belastbares, diverses und vor allem inspirierendes Netzwerk aufzubauen:

  • Ein Netzwerk ist kein Nice-to-have, es ist ein Must-have.

  • Fange klein an: Vom Inner Circle über periphere Kontakte bis hin zu völlig Fremden z.B.: Friends & Family -> direkte Kollg:innen -> indirekte Kolleg:innen -> fremde Branchenvertreter:innen

  • Nutze Gelegenheiten, die sich bieten oder: schaffe selbst welche z.B.: Firmenfeiern, interne Angebote wie never-lunch-alone oder digitale Kaffeetreffen; proaktiv Kontakt aufnehmen, Veranstaltungen besuchen, eigene Netzwerkformate schaffen

  • Unter Gleichgesinnten ist die Hemmschwelle oft geringer – bei dir vielleicht auch?

  • Interesse am Gegenüber zeigen, funktioniert IMMER

Das Beste kommt zum Schluss – diese drei Regeln sind unumstößlich beim Networking:

  1. Du hast eine Stimme: Trau dich, sie zu nutzen!

  2. Immer erst Geben und dann Nehmen.

  3. Pflege dein Netzwerk fortlaufend.

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